Schaumwein: Definition, Beispiele und Tipps für Genießer

0

Alles, was blubbert und Alkohol hat, ist ein Schaumwein? Keineswegs, auch für diesen gibt es feste Vorgaben, die per Definition erfüllt sein müssen. Allerdings gibt es nicht „den einen“ Schaumwein, sondern viele verschiedene Arten.

Definition: Was sind Schaumweine?

Schaumweine bestehen aus dem Wein mit zugesetzter oder natürlicher Kohlensäure. Darüber hinaus unterscheiden Kenner sogenannte Qualitäts-Schaumweine. Die kohlensäurehaltigen Weingetränke haben gemeinsam, dass sie bei einer Temperatur von 20 °C einen Druck von wenigstens 3 bar aufweisen. Ist dieser geringer und liegt beispielsweise nur bei 1,5 bar, wird von einem Perlwein gesprochen.

Eine weitere Schaumwein-Gemeinsamkeit besteht in der Agraffe: Dabei handelt es sich um eine zusätzliche Sicherung des Korkens. Ein Drahtgeflecht umschließt diesen und sorgt dafür, dass er sich nicht versehentlich löst. An diesen Verschluss ist die Schaumweinsteuer gekoppelt, die derzeit bei 1,02 Euro je Flasche liegt. Sie wurde einst durch Kaiser Wilhelm II. Zur Finanzierung des heutigen Nord-Ostsee-Kanals eingeführt (1902) und bringt heute rund 450 Millionen Euro jährlich in die Staatskasse.


Diese Schaumweine gibt es

Fast alle Weinregionen stellen auch Schaumweine her, die allerdings unter verschiedenen Namen bekannt sind.

Sie weisen je nach Herkunftsregion unterschiedliche Eigenschaften auf.

Zu den bekanntesten gehören:

  • Sekt

    hergestellt in typischer Flaschengärung, deutsches Gegenstück zum Champagner, meist aus Riesling hergestellt (in Österreich auch aus Grünem Veltliner oder Muskateller)

  • Prosecco

    Herkunft Italien und dort aus Venetien oder Friaul-Julisch, Kennzeichnung als DOC, wenn auch die Verarbeitung in der Anbauregion erfolgt ist

  • Franciacorta

    stammt aus der gleichnamigen italienischen Region, dort auch Verarbeitung und Abfüllung, Auszeichnung als DOCG, Vorbild ist der Champagner

  • Champagner

    aus Frankreich und hier aus der Champagne, bei Herkunft aus einer anderen Region als „Crémant“ bezeichnet, Verwendung von Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay als Rebsorten

  • Crémant

    nach dem Vorbild des Champagner hergestellt („kleiner Bruder“), nicht minderwertiger als Champagner

  • Cava

    hergestellt in Spanien, Flaschengärung, meist aus der Region Pendès in Katalonien

  • Sparkling Wine

    aus Australien oder USA, Name ist bloß die Übersetzung für „Schaumwein“ (keine Herkunftsbezeichnung), meist in Kalifornien hergestellt

Die besten Tipps für Genießer

Wichtig ist, die Flasche gut zu kühlen, ehe sie geöffnet wird, denn dann klappt es auch mit dem „Engelsfurz“: Gemeint ist damit das leise Ploppen des Korkens, ein Geräusch, welches durch die entweichende Luft entsteht.

Kenner öffnen Schaumwein-Flaschen nicht so, dass die Korken knallen oder dass etwas von dem edlen Getränk verschüttet wird. Um das zu erreichen, muss zuerst die Agraffe entfernt werden, wobei der Korken noch festgehalten wird.

Nun wird nicht der Korken, sondern die Flasche vorsichtig gedreht: Der Korken löst sich dabei aus seiner Öffnung. Diese Vorsichtsmaßnahme sorgt dafür, dass der Korken nicht unkontrolliert abspringt.

Video: Schaumwein, Sekt, Champagner und Prosecco – Die Weinexperten


Schaumwein-Kenner wissen, dass eine lange Lagerung dem Getränk nur selten bekommt.

Diese Weine kommen trinkreif auf den Markt und sollten innerhalb eines Jahres getrunken werden. Ausnahmen bilden nur wenige Jahrgangschampagner.

Beim Eingießen des Weins in das Glas sollte Letzteres schräg gehalten und der Wein vorsichtig eingegossen werden.

Damit wird verhindert, dass sich zu viel Schaum bildet. Außerdem geht damit ein Teil der Kohlensäure nicht schon auf dem Weg ins Glas verloren.

Video: König der Schaumweine | Karambolage | ARTE

Lassen Sie eine Antwort hier