Weinerlebnisse zuhause ermöglichen? In Zeiten von Kontaktbeschränkungen boomen alle Events, bei denen die eigenen vier Wände nicht verlassen werden müssen. Eine Weinverkostung daheim hat sogar noch unschätzbare Vorteile.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Weinerlebnisse zuhause: Ein herrlicher Abend mit Freunden wartet
Wer Weinerlebnisse zuhause schaffen möchte, geht vielleicht nach dem Motto „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“ vor. Das bedeutet, dass es durchaus möglich ist, Wein zu Hause erleben zu können und hier ein einzigartiges Geschmackserlebnis zu haben.
Auch wenn ein Besuch auf dem Weingut beim Winzer des Vertrauens sicherlich angenehm und vor allem mit fachkundiger Beratung aus erster Hand verbunden ist, so können Weinerlebnisse zuhause doch auch ein ganz besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl unter Freunden schaffen.
Vorteile der häuslichen Weinverkostung
Diese Vorteile lassen Weinerlebnisse zuhause als echte Alternative zum Besuch auf dem Weingut erscheinen:
- Freude an Wein in gemütlicher Atmosphäre erleben
- freie Gestaltung des Abends möglich
- freie Auswahl der Weine (nicht an ein Weingut gebunden)
- auch mit zahlreichen Personen oder in ganzer Gruppe möglich
- kein Verlassen des Hauses nötig
- keine langen Wege, Anfahrtzeiten oder Übernachtung in der Pension oder im Hotel nötig
- durch letztgenannten Punkt deutlich günstiger als eine Weinverkostung auf dem Weingut
Ablauf der Weinverkostung zu Hause
Zuerst gilt es, die Anzahl an teilnehmenden Personen festzustellen. Soll nur die Familie mit einbezogen werden oder wird es eine Verkostung mit vielen Freunden in großer Runde? Danach lassen sich die Weine zur Verkostung auswählen. Diese müssen nicht nur in Bezug auf die Sorte bestimmt werden, sondern auch bezüglich der benötigten Menge. Als Faustregel gilt hier, dass meist eine Flasche pro Person ausreichend ist.
Bei der Menge ist wichtig, dass der Wein nicht getrunken, sondern nur gekostet wird! Eine Flasche reicht daher für viele Personen, denn jeder nimmt nur einen Schluck und spuckt diesen dann wieder aus.
Weinerlebnisse zuhause müssen gut vorbereitet werden, wozu auch die äußeren Rahmenbedingungen gehören. Das heißt, dass der Tisch vorbereitet, Gläser bereitgestellt und der Wein dekantiert werden muss. Er soll auch auf die richtige Temperatur gebracht werden. Es sollte überdies genügend Zeit zur Verfügung stehen, denn eine Verkostung unter Zeitdruck oder mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass noch etwas zu erledigen ist, macht einfach keinen Spaß.
Jeder sollte die Veranstaltung genießen können, daher bietet sich der Abend an. Hier ist jedoch auf eine gute Beleuchtung zu achten, sodass der Wein auch in Bezug auf seine Farbe zuverlässig beurteilt werden kann.
Die besten Tipps, um Weinerlebnisse zuhause zu schaffen
Die besten Tipps von Weinprofis zielen darauf ab, dass auch Laien in der Lage sind, einen Wein zu beurteilen, die einzigartigen Aromen zu schmecken und den Abend entsprechend zu genießen. Die Weinprobe soll Spaß machen und bei allen ein voller Erfolg werden.
Mit den folgenden Tipps wird das möglich:
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Den passenden Ort wählen
Werden Freunde nach Hause eingeladen, sollte auch ein genügend großer Raum zur Verfügung stehen, in der die Verkostung vorgenommen werden kann. Der Raum sollte möglichst hell und von Tageslicht durchflutet sein. Ist das nicht möglich, muss die Beleuchtung stimmen. Sie darf die Farbe des Weins nicht verfälschen. Glühlampen, die Tageslicht verbreiten, sind daher ideal.
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Die richtige Zeit wählen
Meist wird es der Abend sein, der für alle eingeladenen Freunde ideal ist. Dann ist der vorige Punkt natürlich müßig und mit ausreichend Tageslicht ist nicht mehr zu rechnen. Wichtig ist auch, dass die Zeit so gewählt wird, dass die letzte Mahlzeit nicht unmittelbar vor der Verkostung lag. Diese sollte wenigstens drei Stunden zurückliegen, damit geschmackliche „Reste“ der Mahlzeit die Weinaromen nicht stören.
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Keine störenden Einflüsse im Raum
Der Raum sollte weder nach der Zubereitung der letzten Mahlzeit riechen noch nach Parfum, Aftershave oder etwas anderem. Alle Gerüche könnten die geplanten Weinerlebnisse zu Hause stören und dafür sorgen, dass sich das Weinaroma nicht richtig entfalten kann. Es würde durch starke Gerüche beeinflusst werden und lässt sich vor allem von einem Laien nicht mehr zuverlässig beurteilen.
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Reihenfolge beachten
Wein kann nicht wild durcheinander probiert werden. Es gibt gewisse Regeln bei der Verkostung zu beachten, die dafür sorgen, dass sich die Weinproben wirklich genießen lassen. Angefangen wird daher immer mit dem hellsten Wein, danach folgen Rosé- und Rotwein. Je dunkler, desto später ist der Wein an der Reihe! Das gilt auch für sein Alter: Ein junger Wein wird zuerst probiert, erst danach darf die gereifte Weinsorte probiert werden. Ebenso ist bei der Qualität der Weine zu berücksichtigen, dass hier zuerst günstige und danach erst sehr hochwertige Weinsorten probiert werden.
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Unterschiede schmecken
Da verschiedene Weine probiert werden, geht es natürlich darum, Unterschiede zu schmecken. Diese sollen später aber auch benannt werden! Das heißt, dass die verschiedenen Aromen beschrieben werden müssen, was mit wenig Übung mitunter nicht ganz leicht ist. Wenn möglich, sollten sich daher alle Personen, die an der Verkostung teilnehmen, vorab über Aromen und deren Beschreibung informieren.
Dennoch wird es unmöglich sein, von den vielen Hundert Aromen, die im Wein vorkommen können, eine umfassende Beschreibung zu erstellen bzw. diese überhaupt zu schmecken. Doch der Versuch lohnt sich und im Austausch mit den übrigen Personen, die an der fachmännisch als Degustation beschriebenen Veranstaltung teilnehmen, finden sich immer neue Begrifflichkeiten und Beschreibungen.
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Für ein passendes Drumherum sorgen
Wichtig ist, dass das Drumherum stimmt. Das heißt, dass der Tisch mit einem weißen Tuch gedeckt sein sollte, damit sich die Farbe des zu probierenden Weins gut erkennen beschreiben lässt bzw. damit diese nicht verändert wird. Weinerlebnisse zuhause bekommen damit zudem das Flair einer festlichen Veranstaltung! Auch Weingläser sollten natürlich bereitstehen, wobei für jeden Gast ein Rot- und ein Weißweinglas ausreichend sind.
Nach der Probe wird dieses ausgespült und kann für den nächsten Wein benutzt werden. Des Weiteren wird ein Gefäß zum Ausspucken des probierten Weinschlucks benötigt. Hierbei empfiehlt es sich, unbedingt auf blickdichte Gefäße wie Vasen oder Becher zu setzen, da sich die Weinverkostung ansonsten aufgrund mangelnden Appetits ganz schnell erledigt haben dürfte.
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Die richtige Temperatur wählen
Ebenfalls wichtig: Die Probeweine müssen die richtige Temperatur haben. Weißweine sollten zwischen 10 und 12 °C aufweisen, Rotweine dürfen mit 12 bis 14 °C etwas wärmer sein. Rotweine dürfen zudem schon einige Stunden vor der Veranstaltung dekantiert werden, damit sich die Aromen gut entfalten können.
Weinerlebnisse zuhause mit der Blindverkostung schaffen
Wer besondere Weinerlebnisse zuhause schaffen möchte, sollte die Schilder auf den Weinflaschen gut verbergen. Denn wer blind Wein verkosten soll und nicht weiß, welcher Wein, welcher Jahrgang und welche Weinsorte (Rot- oder Weißwein) serviert wird, muss sich ganz auf den Geschmack und den Geruch konzentrieren.
Viele Weinfreunde bezeichnen eine Blindverkostung als deutlich intensiver. Wichtig sind dann aber auch blickdichte Gläser, sodass die Farbe des Weins nicht erkennbar ist. Diese zeigt sich erst beim Ansetzen an den Mund, was die Erwartungshaltung an den Wein, der als nächstes auf der Probierliste steht, deutlich erhöht.
Ist es nicht möglich, die Farbe zu verbergen, sollte wenigstens kein Schild auf der Flasche zu sehen sein, sodass die Freunde und Bekannten, die hier teilnehmen, keinerlei Hinweis auf das haben, was nun kommt. So lassen sich ganz besonders intensive Weinerlebnisse zuhause schaffen, die alle teilnehmenden Freunden noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Und wer weiß, vielleicht entwickelt sich daraus eine ganz eigene Tradition für den Freundeskreis?